Strikeball

Der Strikeball wird auch als Anwurfball oder Reaktivball bezeichnet. Er wird in der Regel für den ersten Wurf verwendet. Aber was ist das besondere daran? Der Strikeball hat eine besondere Laufeigenschaft, er läuft nicht gerade nach vorne wie der Spareball, sondern er läuft einen Bogen (auch Curve genannt) oder einen Haken (Hook). Durch diese besondere Laufeigenschaft entsteht eine besondere Energie beim auftreffen auf die Pins. Auch der Winkel ist natürlich ein anderer, wodurch die Wahrscheinlich alle zehn Pins zu räumen, also einen Strike zu machen deutlich steigt.

Durch das seitliche Auftreffen auf die Pins ist es möglich den perfekten Punkt zu treffen, man spricht dann von der richtigen Gasse. Die richtige Gasse ist bei Rechtshändern und Linkshändern eine andere. Bei Rechtshändern ist dies zwischen Pin 1 und 3 auf dem Pindeck, bei Linkshändern zwischen Pin 1 und 2.

Strikeballs gibt es von den verschiedensten Herstellern und bestehen aus den verschiedensten Materialien. Eins haben aber alle Bälle gemeinsam, sie bestehen aus drei unterschiedlichen Komponenten:

  • Coverstock, die äußere Schale
  • Core, dem Kern
  • Füllmaterial, für den Raum zwischen Kern und Coverstock

Das Füllmaterial hat jedoch auch noch die Aufgabe das Gewicht zu regulieren.

Coverstock

Für den Coverstock verwenden die Hersteller der Bälle eine Vielzahl von verschiedenen Materialien, in der Regel sind dies spezielle Kunststoffe. Je nach der Art des Materials ergeben sich verschiedene Laufeigenschaften, es gibt Materialien für besonders öligen Bahnen und welche für Bahnen mit wenig Öl.

Wird die Oberfläche des Balls angeschliffen, so spricht man von "Sanding". Das Gegenteil ist das so genannte "polish". Durch das Anschleifen der Oberfläche wird die Oberfläche rau und griffig, dies führt zu einer besseren Laufeigenschaft und zu einer besserern Kontrolle des Balles auf stark geölten Bahnen. Der Hook setzt dann in der Regel früher ein. Bei einer polierten Oberfläche gleitet der Ball länger auf der Ölschicht und der Hook setzt später ein. Bälle dieser Art sind also viel besser auf trockenden Bahnen zuspielen.

Core

Der Core eines Strikeballs bildet den Mittelpunkt und ist ein genauso wesentlicher Aspekt der Laufeigenschaft. Die Entwicklung bleibt nicht stehen, jedes Jahr stellen die Hersteller neue Modelle und Formen des Kern vor. Früher waren die Kerne alle sehr ähnlich, meisst hatten sie die Form einer Flasche oder eine Birne. Heute gibt es die verschiedensten Formen von mehreren Platten bis hin zu komplexen geometischen Formen ist fast alles möglich. Da der Ball rund ist wird die Position des Kerns durch einen Pin markiert. Da der Schwerpunkt jedoch meisst woanders liegt gibt es meisst einen zweiten etwas kleineren Pin, welcher den Schwerpunkt markiert. Beide Pins sind für den Ballbohrer besonders wichtig, denn nur so kann er die exakten Positionen für die Löcher abmessen. Die Bohrung verändert die Laufeigenschaft eines Balles, daher ist die genaue Ortung von Schwerpunkt und Kern so wichtig.

Es gibt jedoch noch einen weiteren Faktor, der die Laufeigenschaft eines Balles verändert. Der Abstand zwischen dem Core und dem Coverstock. Der Fachausdruck dafür ist Radius of Gyration. Je kleiner dieser Wert ist, desto leichter bzw. eher läuft der Ball einen Hook.

Alle diese Eigenschaften müssen in einem Dokument dem Ball beiliegen, dies ist quasi ein Steckbrief oder Ausweis für den Ball.

Die Kombination von Bohrung und Kern verleiht einem Strikeball seinen Charme, denn es entsteht eine Unwucht. Durch diese Unwucht erreicht der Ball die Energie die für einen Strike benötigt wird. Es gibt jedoch ein internationales Regelwerk, welches die maximalen Gewichtsunterschiede regelt. Sollten diese Grenzen überschritten werden kann der Ballbohrer ein Ausgleichsloch bohren und so das Maximum herausholen.